Trendscout
Nicht debattieren, experimentieren!
Warum Agilität nach Ihrem Geschmack sein könnte
Agilität ist zur Zeit „top-notch“ und steht sinnbildlich für die Digitale Transformation. Wer Projekte agil durchführt, befindet sich mitten in der Transformation und ist ganz vorne mit dabei. Doch was ist das Geheimnis von agilen Methoden? Worin besteht die „Magie“, die sie ausstrahlen, und vor allem: Was bringt Agilität eigentlich?
Agilität steht vor allem für eine strikte Kundenzentrierung und soll Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern.
Erster Schritt auf diesem Weg: sie aktiv in den Entwicklungsprozess einbeziehen. Anhand von haptischen Prototypen (z.B. Papier-Modell, 3D-Druck) kann experimentiert, ausprobiert und diskutiert werden. Ziel ist es, möglichst schnell zu scheitern, und dadurch noch schneller die Schwachstellen eines Konzepts zu identifizieren. In den folgenden Iterationsschleifen denken die Projektleiter neu, anders und ungewöhnlich, um letztendlich immer besser zu werden.
Beyond-the-Pill – Patient im Fokus
Ein solches Vorgehen macht dann Sinn, wenn Kunden mit Hilfe von Produkten und Services eine perfekte Customer Experience geboten werden soll. Wenn das Ziel ist, dass eigentliche, klassisch hergestellte Produkt durch Services zu ergänzen. Wenn Störfaktoren beseitigt werden sollen, die einen Kunden (Ärzte, Apotheker, Fachpersonal, Patienten) davon abhalten könnten, das Produkt zu verwenden oder es negativ erscheinen lassen. Wenn man das Marketing neu justieren und noch stärker auf die Zielgruppen zuschneiden möchte. Aber auch, wenn ein neues ergänzendes Produkt entwickelt werden soll, welches das bestehende Produkt vereinfacht oder die Compliance erhöht.
Im Pharmasektor wird in diesem Zusammenhang von „Beyond-the-Pill“ gesprochen. Ein Beyond-the-Pill-Service kann eine Software sein, die das Patientenmanagement verbessert. Oder eine smarte Aufbewahrungsbox, die es vereinfacht, ein Medikament, welches gekühlt werden muss, im Kühlschrank aufzubewahren und an die Einnahme erinnert.
Natürlich muss aber nicht gleich ein neues Produkt entstehen, um agil zu arbeiten. Auch im Marketing und den damit verbundenen Prozessen können agile Arbeitsweisen Sinn machen, da Agilität darin besteht, mit verschiedenen Stakeholdern iterativ an einem Projekt zu arbeiten. Das kann beispielsweise die Entwicklung eines Webportals, eines Patientenprogramms oder einer Praxissoftware sein. Also Themen, die eine gewisse Vorlaufzeit haben, den direkten Kontakt zu Kunden herstellen und signifikante Auswirkungen auf eine Kundenbeziehung haben werden.
Je nach agiler Methodik kommen neue Begriffe ins Marketing- Spiel. Bei SCRUM sind dies z. B. „Sprints“ und „Backlogs“. Durch Sprints wird ein Projekt in kleine Sinneinheiten unterteil. In diesen Einheiten werden User Stories entwickelt, die am Ende eines Sprints in Form von sogenannten Inkrementen zur Verfügung gestellt werden. Anhand der Backlogs werden Änderungen daran festgehalten, während schon im nächsten Sprint an anderen Tasks entwickelt wird. Ein Projekt wird also in viele kleine Teilaufgaben unterteilt, die separat betrachtet, entwickelt und modifiziert werden können. So wird Komplexität deutlich reduziert und man hat die Möglichkeit, in jedem Teilbereich zu experimentieren, ohne gleich das ganze Projekt zu beeinflussen.
Sie sehen, nicht nur bei Burgern, sondern auch bei Projekten kann genüsslich experimentiert werden – immer mit dem Anspruch, den geschmackvollsten Output zu liefern!