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Neulich beim Lunch-Symposium
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Für einen Kunden haben wir die Vorträge eines Symposiums gefilmt, um sie später im Fachbereich der Firmenwebsite online zu stellen. Ein Service für all diejenigen, die selber nicht vor Ort sein können. Der Referent wird dabei so groß (so nah) wie möglich aufgenommen. Zusätzlich klinken wir uns in den Ton des Saal-Mikrophons ein. Mit einer zweiten Kamera werden die Folien des Referenten aufgezeichnet. So hat der Besucher der Website nachher die beste Qualität.
Besonders gut klappt das, wenn der Referent sich nicht zu sehr bewegt, er nicht zu sehr mit dem Laserpointer arbeitet und sich vor allem nicht auf Geschehnisse im Saal bezieht, die der Web-User ja nicht mitbekommt. Ich selber bin eher der Typ „Kommentator“, der bei Besonderheiten schnell mal darauf reagiert und den Witz der Situation aufnimmt. Das ist für eine solche Filmaufnahme natürlich gar nicht gut. Deswegen war ich sehr froh, dass der Referent beim Symposium eher dem Typ „ich zieh mein Ding durch“ entsprach:
Er hatte gerade mit seinem Vortrag begonnen, da ging die Haustechnikerin ans Rednerpult, schob ihn dezent zur Seite und machte sich an den Kabeln unter dem Pult zu schaffen. Unbeeindruckt sprach unser Referent an die linke Ecke des Rednerpults gequetscht weiter. Ich war beeindruckt und hoffte, dass nichts weiter passiert. Doch keine 5 Minuten später wurde den Teilnehmern des Symposiums klar, dass es sich um ein Lunch-Symposium handelt. Die Lunchbox wurde geöffnet und die Mehrheit des Saals entschied sich offensichtlich für Sushi. Ich selber hatte keine Lunchbox und da ich sehr weit vorne direkt neben der Kamera saß, wurde ich vom Knacken um mich herum zunächst überrascht. Ich konnte es nicht zuordnen, aber dann war es ja auch schon wieder vorbei.
Weit gefehlt, die ersten Unerschrockenen hatten lediglich den Pfad geebnet. Nun brachen fast gleichzeitig alle anderen Symposiumsteilnehmer ihre Essstäbchen auseinander und entfernten die Plastikdeckel. Ich konnte nicht fassen wie viel Lärm das erzeugen kann und war mir sicher, dass unser Referent sich nun endgültig genötigt fühlt auf seine Umgebung zu reagieren. Aber nein, auch hier blieb er standhaft und fest an seinem Skript. Für die Videoaufzeichnung ein Segen, für die Teilnehmer vor Ort vielleicht ein bisschen steif…