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Creative Creatures

Von der analogen Tuschezeichnung zum digitalen Design

antwerpes-Design im Wandel

So schnell vergeht die Zeit: Unsere Designerinnen Beata und Moni sind beide schon seit über einer Dekade bei antwerpes – und immer noch gerne am Experimentieren. Egal ob brandneue Design-Tools, KI bei der Bildrecherche oder Malen auf digitalen Leinwänden – einfach mal ausprobieren! Mit ihrem Teamlead Aleks haben sie unter anderem über eine der Gretchenfragen im Design gesprochen: Analog oder lieber Digital?


Aleks: Beata, du bist mittlerweile zehn Jahre bei antwerpes. Und Moni, du sogar schon ganze 20 Jahre! Was ist der Grund dafür, dass ihr uns nach all der Zeit nach wie vor die Treue haltet?

Beata: Das ist leicht: Zum einen ist es das freundschaftliche Verhältnis zu vielen Kollegen und zum anderen die Freiheit, die ich in vielen Projekten genieße. Dieses Vertrauen in meine Kreativität ist eine wirklich tolle Wertschätzung.

Moni: Ich war fast erschrocken, als mir bewusst wurde, dass ich in diesem Jahr tatsächlich mein 20-jähriges Jubiläum bei antwerpes habe. Die Zeit ist rasend schnell vergangen und es fühlt sich so gar nicht nach 20 Jahren an. Das liegt daran, dass es hier eine permanente, kontinuierliche Veränderung und Abwechslung im Alltag gibt. Super finde ich auch die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitregelung. Ich arbeite seit einigen Jahren auch wegen meiner Tochter Lotte im Teilzeitverhältnis. Privates und Berufliches in dieser Form kombinieren zu können ist in unserer Branche nicht immer selbstverständlich. Außerdem schätze ich nach wie vor den respektvollen und offenen Umgang untereinander!

Aleks: Die Designaufgaben haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Damals gab es viele Offline-Medien, dann kam der digitale Wandel. Wie sehr hat das euch und eure Kreativarbeit beeinflusst?

Moni: Oh ja, ich habe quasi einen Quantensprung in der Designgeschichte miterlebt. Von Tuschezeichnungen mit dem Rapidographen und Buchstaben, die händisch gesetzt und geklebt wurden, bis hin zu animiertem, interaktivem, digitalem Design. Es ist faszinierend und wahnsinnig spannend, welche technischen Möglichkeiten sich permanent neu ergeben und wie viele Kommunikationsformen, -kanäle und Tools es inzwischen gibt. Wichtig und nicht immer ganz einfach ist es, hierbei den Überblick zu behalten, die Angebote sinnvoll zu nutzen und in die einzelnen Design-Projekte einzubeziehen, um auch immer am Puls der Zeit zu bleiben. Die Herangehensweise hat sich stark verändert und es ist notwendig, ganzheitlicher und medienübergreifend zu denken, und sich mit anderen über deren fachliches Know-how auszutauschen.

Beata: Ich denke, dass das Internet als Recherchequelle die größte Veränderung für meine Entwurfspraxis bedeutet. Zum Beispiel kann ich mit Pinterest als Inspirationsplattform und ihrer Bilderkennungs-KI schnell und einfach interessante Moodboards erstellen. Die neuen Tools der Adobe Creative Cloud bieten zusätzliche Gestaltungstechniken. Mich faszinieren vor allem die Tools auf Mobilgeräten, die schnelle Zeichnungen per Stift ermöglichen und diese direkt in digitaler Form verfügbar machen. Aktuell experimentiere ich mit Adobe Fresco.

Aleks: Wenn ihr euch entscheiden müsstet: Analog oder digital?

Moni: Ganz klar: Analog UND Digital. Für mich haben beide Medienformen ihre absolute Berechtigung und Qualität, je nach Funktion und Einsatz. Digitales Design ist nicht mehr wegzudenken und wird sich auch in den nächsten Jahren immer weiterentwickeln. Die Möglichkeiten werden technisch immer cooler und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Ziele angepasst. Ich finde es immer wieder toll, hier mitgestalten zu können. Trotzdem liebe ich es nach wie vor auch ein Print-Exemplar in der Hand halten zu können, dieses Wahrnehmungserlebnis wird nie komplett austauschbar sein.

Beata: Mir gefällt auch die haptische Qualität an Print und an Digitalmedien deren dynamische Generierbarkeit und Interaktivität. Aber Abwechslung ist doch schön. Ich denke, dass ich immer beides machen werde – den Fokus lege ich aber auf Digitales. Meine Leidenschaft liegt in der Entwicklung von Logos und Key-Visuals – also vielseitig durchdachten „visuellen Welten“, die sowohl für Print als auch Digital-Medien anwendbar sein müssen.

Aleks: Hattet ihr in diesem Jahr eigentlich ein besonderes Lieblingsprojekt?

Beata: Die Arbeit am trendigen Kollagenlook der mädchensprechstun.de und der enge Kontakt mit unseren Entwicklern, um die dynamischen Animationen der Webseite zu optimieren – das fand ich wirklich spannend!

Moni: Da ich sonst hauptsächlich im Tagesgeschäft agiere, fand ich die Teilnahme an dem TAD-Pitch sehr cool. Hier konzeptionell stärker eingebunden zu sein und im Layout experimenteller und kreativ frei sein zu können, hat total Spaß gemacht.

Aleks: Schauen wir mal ein wenig in die Zukunft: Was sind eure persönlichen Trendthemen? Mit welchen Dingen beschäftigt ihr euch gerade? Und was begeisterst euch?

Beata: Da gibt es viele Themen die mich interessieren! Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich mich vor allem noch mehr mit generativer Gestaltung auseinandersetzen. Aber um dieses Thema so richtig bei uns zu verankern, bräuchte es eine noch engere Zusammenarbeit von Technik und Gestaltung. Das könnten wir ja mal angehen!

Moni: Ich interessiere mich unter anderem für aktuelle Gegenwartskunst, also den experimentellen Umgang mit Interaktion, digitalen Medien und Bewegtbild – sofern es meine freie Zeit zulässt. Und ich versuche mich immer zu neuen Themen auf dem Laufenden zu halten und Input als Designerin zu sammeln. Genau wie Beata experimentiere ich gerade auch mit dem Tool „Adobe Fresco“.

Aleks: Vielen Dank für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren und euren Einsatz hier bei uns. Ich freue mich auf tolle neue Projekte mit euch!

Veröffentlicht: 12. November 2019 // antwerpes


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